Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg haben 11 Arbeitsbedingungen identifiziert, die mit einem erhöhten Erkrankungsriskio verbunden sind. Ziel der Studie war es, diejenigen Krankheiten genauer zu betrachten, die in Folge bestimmter physiologischer Veränderungen unter Stress entstehen. Dabei wurde auch nach Faktoren gesucht, die gute Arbeit ausmachen und ob diese Faktoren dann bei schlechter Ausgestaltung des Arbeitsplatzes zu einer Erkrankung führen können.
In Auswertung der Studie und der systematischen Zusammenfassung von Megaanalysen hat sich gezeigt, dass es gesicherte Erkenntnisse zu elf psychische Arbeitsbelastungen gibt, die potenziell die Gesundheit gefährden. Erkannt wurde, dass Mitarbeiter nicht einmal krank werden müssen, um weniger effizient zu arbeiten. Schlecht gestaltete Arbeitsplätze reichen aus, um die Leistungsvoraussetzungen der Mitarbeiter zu beeinträchtigen.
Die elf krankmachenden Belastungen sind laut Studie:
▪hohe Arbeitsintensität
▪geringer Handlungsspielraum
▪geringe soziale Unterstützung
▪Ungleichgewicht zwischen erlebter beruflich geforderter Leistung und dafür erhaltener Belohnung oder Wertschätzung
▪Überstunden
▪Schichtarbeit, gesundheitsgefährdend sind vor allem Abend- und Nachtschichten
▪Rollenstress
▪aggressives Verhalten am Arbeitsplatz und
▪Arbeitsplatzunsicherheit
Die Studie nennt als zehnten und elften Belastungsfaktor die Kombination von geringem Handlungsspielraum und hoher Arbeitsintensität sowie die Kombination von geringem Handlungsspielraum und hoher Arbeitsintensität bei zugleich geringer sozialer Unterstützung.
Auch diese Studie zeigt die Bedeutung der Durchführung von psychische Gefährdungsanalyse in den Unternehmen auf.