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Meine „Auszeit“ auf der Alm, Teil 1

Letztes Jahr im Oktober hat es sich ergeben, als ich in Südtirol war und einige Almhütten besuchte und immer wieder feststellte, dass es nirgends Kaiserschmarren gab.  Auf der Almhütte Plätzwiese (https://almhuetteplaetzwiese.wordpress.com/ ) kam ich dann mit dem Chef Alex ins Gespräch. Über das WESHALB, WARUM hatte ich ihm ganz spontan angeboten, dann hier mal arbeiten zu kommen. Vielleicht war es erst noch Spass, aber als ich den Berg hinunterging, verspürte ich ein Kribbeln und ich wusste, es war intuitiv wieder eine wichtige Begegnung in meinem Leben und ich sollte dies ernsthaft angehen. Ich liess es in meinem Kopf wachsen, habe 2 Monate später meine betreuten Unternehmen über 10 Mitarbeiter informiert und bin auf viel positive Resonanz gestoßen. Nun konnte ich dem Wunsch des Alm-Chefs von Juni-August da zu arbeiten, nicht wirklich erfüllen und wollte es erst einmal mit 2 Monaten ausprobieren…..

 

Nun bin ich bereits fast 2 Wochen in Südtirol, es kommt mir schon wie Ewigkeit vor. Meine größte Angst, da oben allein in der Hütte zu schlafen, sollte nicht DAS Problem sein. Darüber kann ich gerade nur schmunzeln;-)))) Nun bin ich da auch nicht allein, habe aber auch schon eine Nacht allein verbracht und umgeben von Kuh-Glocken-Geräuschen fühle ich mich NIE allein und ich habe auch wirklich keine Angst. Auch die kleine Kammer und das kleine alte Bauern-Bett und das eine Bad, was am Tag auch den Gästen gehört und wir am Abend dann reinigen und für uns haben, alles keine Probleme. Auch 3 Tage ohne warmen Wasser und ein Abend ganz ohne Wasser, alles kein Problem. 

 

Es gibt sehr sehr viele wundervolle Momente! Vor allem nach Feierabend mit der kleinen WG, mittlerweile sind wir 3. Am Anfang war ich 7 Tage mit einem jungen Mann aus Indien allein da und dann gesellte sich noch eine junge Italienerin dazu. Ihre Mütter sind jünger als ich, bin Iquasi die WG-Mutti, aber keine lässt es mich fühlen und ich lass es nicht spüren, wir sind eine Menschen-Familie da oben. Am Abend sitzen wir zusammen, hören laute Musik, zum Glück lieben wir alle die gleiche Musik, singen den Berg an und wenn wir Glück haben, können wir das alles draußen genießen. Tiefste Nachttemperatur war 2 Grad, d.h. wir schmeißen am Abend oft den Ofen an, aber bald soll das Wetter besser werden und wir werden endlich einen richtigen Sternenhimmel mit Sternschnuppen erleben und ich werde endlich mit dem Schlafsack auf dem Berg (Strudelkopf 2300m) schlafen können. Die Hütte liegt auf 2030 m Höhe, noch mal ca 1 h Weg nach oben. 

Aber es ist nicht aller Tage Sonnenschein. Am 10. Tag wollte ich aufgeben. WARUM? Es ist die andere Art von Organisation, die da oben gelebt wird. Vielleicht eher eine spontane Organisation? Es wird viel improvisiert, Technik funktioniert nicht wirklich gut. Ich habe von den 10 Arbeitstagen jetzt schon 3 richtig harte Arbeitstage erlebt, wo ich nur noch funktioniert habe, im Tunnel war, Teller zerbrochen sind, Tabletts voll Gläser und Tassen gefallen sind, mir von hinten ein ganzes Bier über Hose, Handy und Schuhe gegossen wurde und ich einfach weiter gerannt bin. Ich habe am Abend 9 km auf der Uhr, weil ich nur zwischen Küche-Bar-Gast hin und her renne. Ich bin bzw war der klassische Runner, der nie ruht. Dabei auch noch die Älteste an Board. Ich hatte mir vorab selbst versprochen, dass ich es hauptsächlich aus Spaß mache und wenn dies nicht mehr überwiegt, breche ich mein Experiment ab. Das war so weit, als der  Chef gerade aus einem Kurzurlaub zurück kam und er mich fragte, wie es mir geht, erst mal alles aus mir herausbrach. Er hörte zu und sagte, so schnell lässt er die deutsche ehrgeizige Frau nicht aufgeben;-) Er hat mir den Job an der Kasse gegeben, den ich natürlich nicht ausnutze, ich kann meine Kollegen nicht rennen sehen und ich stehe nur rum. Aber es geht mir damit jetzt viel besser. Gerade habe ich auch 2 freie Tage und bin für eine bessere Arbeitssituation 2 Tage ins Hotel gezogen…..


 

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Veröffentlichung

Sa, 13. Juli 2024

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